Miteinander und nicht allein Das Altenheim Hardterbroich macht mit beim Förderprogramm für Nordrhein-Westfalen

„Miteinander und nicht allein!“ – unter diesem Titel hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) Ende 2019 ein neues Förderprogramm für Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, bestehende Pflegeeinrichtungen zu hilfreichen Anlaufpunkten für ältere Menschen in der direkten Nachbarschaft zu entwickeln. Die Sozial-Holding Mönchengladbach setzt seit November 2019 im Rahmen dieser Förderung das Projekt „Miteinander in Hardterbroich“ um und nutzt das Potential der geförderten Quartiersarbeit, um das noch recht neue Altenheim Hardterbroich Einrichtung kontinuierlich mit dem Stadtteil Mönchengladbach-Hardterbroich zu verbinden. Die Erkenntnisse dienen dann zur Weiterentwicklung des Gesamtquartiersmanagements der Sozial-Holding.

Das Altenheim als Begegnungsstätte im Stadtteil

Das direkte Wohnumfeld wird mit zunehmendem Lebensalter als Sozialraum immer wichtiger und bestimmt in hohem Maße die Lebensqualität älterer Menschen. Aus diesem Grund öffnet unser städtisches Altenheim Hardterbroich mit dem NRW-Projekt „Miteinander und nicht allein“ auch für ältere Menschen im Umfeld seine Türen und nutzt die vorhandenen Strukturen in Altenheimen – an insgesamt 60 Standorten in ganz NRW wurde das Projekt bereits erfolgreich installiert.

Susanne Wallrafen, Leiterin des Projektes Urban Life +, betont: „Das Altenheim soll mehr sein als nur eine Verweilstation für ältere Menschen. Es soll zu einem transparenten Teil des Stadtteils werden.“ Die Sozial-Holding wird demnach verstärkt ihre stationären Strukturen nutzen, um die Teilhabe-Möglichkeiten für Bewohner und Bewohnerinnen des Stadtteils auch bei Pflegebedürftigkeit sicherzustellen. Das Altenheim soll sich zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs öffnen, der nicht nur stationäre Pflege anbietet, sondern auch Treffpunkt für (ältere) Menschen ist.

Zusammen macht vieles mehr Freude

Im städtischen Altenheim Hardterbroich soll im Rahmen des Förderprogramms unter anderem ein Mittagstisch für Bewohner und Bewohnerinnen des Stadtteils angeboten werden. Alle Seniorinnen und Senioren im Quartier sollen zudem den Senioren-Scooter-Park nutzen können, der gerade auf dem Gelände des Altenheims entstanden ist. Hinzu kommen Führungen durch das TextilTechnikum, ein Technik Café und Veranstaltungsreihen wie die „Themenabende“ und Musik im Quartier, die sich auch an unseren anderen Altenheimen etabliert haben.

Unterwegs im Quartier Hardterbroich-Pesch

 

„Miteinander und nicht allein“ ist nicht nur der Titel unseres Projektes, gefördert durch MAGS NRW, sondern benennt grundsätzlich die Bedeutung des sozialen Miteinanders, das gerade durch Corona noch einmal ganz neu in den Fokus gerückt ist. Der zwingende Verzicht auf soziale Kontakte, Kontaktbeschränkungen bis hin zu Besuchsverboten in Altenheimen veranlasste die Sozial-Holding im Rahmen der Corona-Pandemie zum Umdenken und führte dazu, dass wir sukzessive verschiedene digitale Formen und Lösungen zum Erhalt sozialer Kontakte ausprobiert und implementiert haben. Den Anfang machte die Einführung von Tablets, mit denen unsere Bewohner*innen Kontakt zu ihren Liebsten halten konnten. Auf großen Touch-Bildschirmen in den Wohnbereichen wurden vielfältige Informationen zum Quartier bereitgestellt, um den Stadtteil für unsere Bewohner*innen in den Zeiten der Kontaktbeschränkungen nahezubringen und präsent zu halten.

Schritt für Schritt wuchs die Idee, das Quartier noch besser erlebbar zu machen und so entstand die Idee eines 360 Grad-Films, der gemeinsame Aktivitäten im Quartier zeigt. Das Ziel: soziales Miteinander im gewohnten Lebensumfeld auf eine neue virtuelle Art erlebbar machen, wenn die „gewohnten“ Formen sozialer Kontakte und Treffpunkte im Quartier nicht oder nur eingeschränkt möglich sind.

Entstanden ist ein virtueller „Erlebnisraum“, der den Zuschauer*innen die Möglichkeit bietet, hautnah mitzuerleben, wie die Sozial-Holding das soziale Miteinander im Quartier fördert. Durch den 360 Grad Blick sind die Zuschauer*innen selbst mitten im Geschehen und haben ein echtes Dabeisein-Gefühl. Sie tauchen ein in die Erlebniswelt unseres deutschlandweit einmaligen Senioren-Scooter-Parks, einem geschützten weitläufigen Übungsgelände zur Förderung der Mobilität. Sie sind bei einem Fahrtraining durch das interaktive Verkehrsübungsgelände live dabei und lernen die Besonderheiten dieser außergewöhnlichen Location kennen. Anschließend begleitet der Film die mobilen Senior*innen bei alltäglichen Besorgungen, wie beispielsweise einer Scooterfahrt zur Stadtsparkasse und Ausflügen im Quartier zum Textil-Technikum, zum Netzwerktreffen der evangelischen Friedenskirchengemeinde im Paul Schneider Haus und zum gemeinsamen Mittagstisch im Café des Altenheims Hardterbroich.

Schritt für Schritt erleben gerade die Bewohner*innen des Altenheims somit ihr Quartier wieder hautnah, auch wenn sie nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs sind und nur sehr begrenzt (oder gar nicht mehr) ihr Quartier erleben können. Zunächst auf Tablets, dann auf den großen Wandbildschirmen bringen wir unseren Bewohner*innen ihr Quartier in einer völlig neuen Form ins Haus und machen es (wieder) greifbar. Im letzten Schritt haben die Bewohner*innen dann die Möglichkeit, mit VR-Brillen das Quartier so zu erleben, als stünden sie mittendrin und sind Teil des Erlebnisses.

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